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Thesen (Archiv)

Über 13 Monate wurden Thesen zur zukünftigen Gestaltung des Ehrenamts eingereicht, diskutiert und abgestimmt. Den Prozess können Sie hier nachvollziehen.


Thesenliste

Wenn Ehrenamtliche ihre Talente in die Kirche einbringen, dann sollte der finanzielle Zuschuß durch die Kirche für die entsprechenden kirchlichen Fortbildungen und Qualifizierungen zumindest dem Satz entsprechen, den Hauptamtliche erhalten. Auch ein gehaltsabhängiger Zuschuß wäre möglich, im gleichen Maß für Haupt-und Ehrenamtliche.

Quelle: Eigene Quelle

Ich glaube, dass die Frage der Monetarisierung sich vor allem an der Frage der Betreuung und der Haushaltsnahen Dienste entflammt hat. Das sind Bereiche, die in der BRD oft Tätigkeiten von Nicht-erwerbsmäßig-tätigen Frauen ("Hausfrauen") und in der DDR vom Staat übernommen wurden. Hier sind mit der Offenen Ganztagsschule und Haushaltsentlastenden Diensten Bereiche entstanden, die mit Ehrenamtlichen arbeiten, die Aufwandsentschädigung im Rahmen der Übungsleiterpauschale bekommen (bis zu 2400 Euro im Jahr). Wenn es in der Diskussion nicht nur um Begriffshoheit über "Ehrenamt" oder "Freiwilligenarbeit" geht, dann wäre hier nicht die Frage nach der Monetarisierung zu stellen, sondern die Fragen: "Wie wollen wir in unserer Gesellschaft Kinder und Jugendliche erziehen?" und "Wie können wir Familien mit kranken, alten, behinderten Familienangehörigen entlasten?" Daneben müssen Träger von OGS und Haushaltsentlastenden Diensten intensive Gespräche mit potentiellen Ehrenamtlichen führen, um herauszufinden aus welchen Motiven die Tätigkeit erfolgt. Wer das Ehrenamt nur des Geldes wegen übernimmt, der gehört auf den Ersten Arbeitsmarkt verwiesen.

Quelle: Eigenbeitrag

Ehrenamtliches Engagement wird vor Ort gebraucht. Damit es sich gut entwickeln kann, braucht es die Unterstützung der ehren- und hauptamtlich Leitenden. Sie sollten: 1. zum Engagement anregen, 2. den Rahmen und die Grenzen des Möglichen markieren, 3. das unterschiedliche Engagement in guter Art und auf Augenhöhe bündeln ... und dann vor allem wertschätzen was gemacht wird und wie es geschieht!

Quelle: Diskussionsbeitrag in einem Workshop im Kirchenkreis Eisleben-Sömmerda (Evangelische Kirche Mitteldeutschland)

Für die fruchtbare Zusammenarbeit von Haupt- und Ehrenamt sind drei Dinge wichtig: 1.) Hauptamtliche in Diensten und Werken müssen für den Bereich Ehrenamtsförderung qualifiziert sein. 2.) Ehrenamtliche müssen für ihre jeweilige Tätigkeit qualifiziert sein 3.) Es braucht ausgearbeitete Vereinbarungen für die gemeinsame Tätigkeit

Quelle: Workshop Ehrenamt und Hauptamt der Landessynode der Nordkirche (Feb. 2016) zu den Diensten und Werken

Kommentar von Klaus Grünwaldt vom 21.10.2016:

Eigentlich müsste der dritte Punkt nicht notwendig sein. Zusammenarbeit auf Treu und Glaube sollte der Regelfall sein. Und: schaffen schriftliche Vereinbarungen wirklich eine höhere Verlässlichkeit?

Kommentar von Lars Tutt vom 21.07.2016:

Ich hoffe, dass diese drei Erkenntnisse, die Diskussion um die Ausgestaltung des Ehrenamtes in der Kirche prägen werden, denn allen drei Aspekten ist unbedingt zuzustimmen. zu 1) Ehrenamtlich Mitarbeitende zu führen ist eine Leitungsaufgabe, die erheblich anspruchsvoller ist, als die Führung von beruflich Mitarbeitenden. Hier reicht Intuition als Qualifikation nicht aus.
zu 2) Motivation ist zwar eine gute Voraussetzung für engagierte Mitarbeit, aber diese reicht nicht aus, um professionelle Ergebnisse zu erzielen. Hier liegt vielleicht die größte Gefahr des Ehrenamtes: "Gut gemeint" und "gut gemacht" sind leider häufig nicht identisch und die Wahrnehmung der Kirche als Institution, die gleichermaßen leidenschaftlich und professionell agiert ist entscheidend für die positive Wahrnehmung. zu 3) Ehrenamt braucht einen verlässlichen Rahmen. Das gilt für beide "Vertragsparteien" und ist Teil der notwendigen Professionalität. Wie "ausgearbeitet" die Vereinbarungen sein müssen, kann man diskutieren; wichtig ist, dass alle Beteiligten sie als verbindlich verstehen.

Dienste und Werke sind auf die partnerschaftliche Zusammenarbeit von Beruflichen und Ehrenamtlichen angewiesen. Es gilt dazu ihre Verschiedenheit in Bezug auf Funktion, Rolle und Aufgabe wahrzunehmen. Dabei sind Gremien und operative Tätigkeit zu unterscheiden.

Quelle: Workshop Ehrenamt und Hauptamt der Landessynode der Nordkirche zu den Diensten und Werken

Kommentar von „Ehrenamt“ stärken, verbessern, neu wahrnehmen (Workshop 28.11.2016 in Worms) vom 14.12.2016:

Ich sehe in der Zukunft vermehrt Rollenkonflikte. Dazu 2 Thesen:
-KVs sind für die geistliche Leitung zuständig
-Pfarrerinnen ziehen sich auf ihre theologischen Kompetenzen zurück
-weitere wären möglich

Kommentar von „Ehrenamt“ stärken, verbessern, neu wahrnehmen (Workshop 28.11.2016 in Worms) vom 14.12.2016:

Konflikte unter Hauptamtlichen u. Ehrenamtlichen => tun nicht gut
Häufiges Thema: „Wer hat das Sagen“

Kommentar von „Ehrenamt“ stärken, verbessern, neu wahrnehmen (Workshop 28.11.2016 in Worms) vom 14.12.2016:

Gutes Zusammenwirken bringt viel Energie für Neues.

Kommentar von „Ehrenamt“ stärken, verbessern, neu wahrnehmen (Workshop 28.11.2016 in Worms) vom 14.12.2016:

Von der guten Zusammenarbeit hängt ganz viel ab!!! Wirklich!!!

Kommentar von „Ehrenamt“ stärken, verbessern, neu wahrnehmen (Workshop 28.11.2016 in Worms) vom 14.12.2016:

Wir kranken auch heute noch an einem überkommenen Pfarrerbild. Das ändert sich, muss aber beidseitig normalisiert werden.

Wenn unsere Kirche so auf Wirtschaftlichkeit (z.B. bei Gebäuden) guckt, darf sie sich auch nicht wundern, wenn die andere Seite (die Ehrenamtlichen) auch aufs Geld schaut.

Quelle: Fachkonferenz Ehrenamt der EKHN

Als Pfarrerin arbeite ich in einem System von Ehrenamtlichen das von Ehrenamtlichen geleitet wird, nämlich dem Kirchenvorstand, dem ich auch angehöre.

Quelle: Pfarrerin der EKHN

Kommentar von Nixe vom 20.07.2016:

Tja, und für mich ist das eben Arbeitszeit und nicht Freizeit. Die Diskrepanz macht es manchmal schwer zu vermitteln, dass eine gewisse Qualität, Effektivität und Professionalität notwendig ist.

Das Problem ist doch, dass aus spontaner Hilfebereitschaft, wie jetzt in der Flüchtlingsfrage, dauerhafte Strukturen entwickelt werden, um den geschrumpften öffentlichen Sektor im Allgemeinen und den Sozialstaat im Besonderen zu entlasten. Der öfentliche Dienst, die Pflege, die Bildung, die Städte - alles ist strukturell unterfinanziert - und die Ehrenamtlichen sollen es richten ? Evtl. gegen Aufwandsentschädigung ?? Statt endlich mal über Erbschafts- und Vermögenssteuer Geld in die Kssen zu bringen - die Billiglösung auf Kosten der Ressource Engagement.

Quelle: Claudia Pinl, Freiwillig zu Diensten ? Frankfurt 2013

Kommentar von Lars Tutt vom 21.07.2016:

Ehrenamt ist keine "Billig-Lösung" und kein "Lückenbüßer". Ehrenamt ist eine eigenständige Säule der Arbeit, die so alt ist wie die Kirche selbst. Menschen, die sich engagieren, machen das immer auch deshalb, weil es ihnen selbst etwas gibt. Wenn dadurch auch Strukturen gestärkt werden können, die ansonsten nicht finanzierbar wären, dann ist das ein positiver Zusatznutzen. Die Verknüpfung einer Debatte um das Ehrenamt mit ideologisch geprägten Verteilungsdiskussionen um "Reichensteuern" halte ich für wenig hilfreich.

Kommentar von Ute Neumann-Beeck vom 03.05.2016:

Unser Staat ist u. a. auf dem Subsidiaritätsprinzip aufgebaut. Diese Nachrangigkeit des Eingreifen des Staates bedeutet auch, dass zunächst alle gesellschaftlich engagierten Institutionen und Gruppierungen (z.B. Kirchen, Gewerkschaften, Wohlfahrtsverbände, Vereine, Parteien etc.) Tätigkeiten entfalten, ehe der Staat selbst tätig wird. Er ist vor allem für die Schaffung der Voraussetzungen, vor allem in rechtlicher Hinsicht, verantwortlich. Die These ist mir deshalb zu oberflächlich und einseitig polemisch.

Innerhalb der Kirche gibt es ein großes Potenial an älteren Aktiven, die mit ihren großen Lebenserfahrungen sich für die Gemeinschaft engagieren. Nicht wenige suchen in ihrer zweiten Lebenshälfte nach einer sinnvollen Aufgabe.

Quelle: EAfA

Kommentar von B. Niedeggen vom 20.07.2016:

das stimmt, führt aber dazu, dass die Kirche überaltert und kein Platz für jüngere Ideen mehr da ist. Gerade das "Mittelalter" , also die Berufstätigen fühlen sich nicht mehr von der Kirche repräsentiert.

Eine evangelische Kirche, die sich dem Gedanken des "Priestertums aller Getauften" verpflichtet fühlt, sollte Ehrenamtliche nicht (mehr) als "Laien" bezeichnen. Auf diesen Begriff sollten wir ganz verzichten.

Quelle: Steffen Bauer

Kommentar von Helmut Lohkamp vom 08.03.2017:

Ich sehe mich als Fachmann auf einigen Gebieten, zwar nicht in der Theologie, aber darum bin ich dennoch kein Laie.

Kommentar von „Ehrenamt“ stärken, verbessern, neu wahrnehmen (Workshop 28.11.2016 in Worms) vom 14.12.2016:

Wir sind alle „Laien“ – Mitglieder des Volkes Gottes.

Kommentar von „Ehrenamt“ stärken, verbessern, neu wahrnehmen (Workshop 28.11.2016 in Worms) vom 14.12.2016:

Ist der Begriff „Laie“ so negativ besetzt? Ich fühle mich dadurch nicht angegriffen.

Kommentar von „Ehrenamt“ stärken, verbessern, neu wahrnehmen (Workshop 28.11.2016 in Worms) vom 14.12.2016:

Ich fühle mich zwar als Nicht-Theologe, aber nicht immer als Laie.

Kommentar von „Ehrenamt“ stärken, verbessern, neu wahrnehmen (Workshop 28.11.2016 in Worms) vom 14.12.2016:

Sind wir da nicht schon drüber raus?

Kommentar von Birgit Pfeiffer vom 30.07.2016:

Die evangelische Kirche kennt keinen Priesterstand und folglich auch keine Laien. Unsere Pfarrerinnen und Pfarrer werden ordiniert, aber nicht geweiht. Das ist das allgemeine Priesteramt aller Glaubenden.

Kommentar von EAfA-Vorstand vom 18.04.2016:

Umgangssprachlich ist der "Laie" unbedarft und hat eine negative Konnotation.

Ein häufiges Problem von engagierten Ehrenamtlichen: „Gibst du den kleinen Finger, wollen sie gleich die ganze Hand.“ Hier sind Hauptamtliche gefordert, sensibel mit den individuellen Bedürfnissen und Ressourcen der Ehrenamtlichen umzugehen, und bewusst Raum zu lassen für ein ehrliches „Nein“.

Quelle: Diskussionsbeitrag aus Website-Auftakt der Ev.-Luth. Kirche in Oldenburg

Kommentar von Niemand vom 20.07.2016:

Und da gibt es die Ehrenamtlichen, die ALLES IMMER mitmachen wollen, ganz ungeachtet ihrer eigenen Qualifikation. Wie immer braucht es Sensbilität im Umgang MITEINANDER. Das Gefälle "Ehrenamt = Opfer", das vom "Hauptamt = Täter" immerzu ausgenutzt wird, nervt.

Kommentar von EAfA-Vorstand vom 18.04.2016:

Diese Haltung impliziert, dass Hauptamtliche Ehrenamtliche "einsetzen"/über sie verfügen.

Kommentar von W. Salz vom 18.04.2016:

Der Finger ist worklich schnell weg?

Die Erstattung von Auslagen sollte selbstverständlicher Teil der Ehrenamtskultur in kirchlichen Einrichtungen und Kirchengemeinden sein. Dazu bedarf es klarer Absprachen und offener Kommunikation.

Quelle: Diskussionsbeitrag aus Website-Auftakt der Ev.-Luth. Kirche in Oldenburg

Kommentar von Nixe vom 20.07.2016:

Leider fehlt der Haushaltsanteil oft auch für die Hauptamtlichen, die nur nicht-kostendeckende Pauschalen z.B. für Telefon etc. bekommen. Nicht selten sind es gerade in Presbyterien die "Ehrenamtlichen" die meinen, da sie selbst freiwillig geben, müssen die Pfarrpersonen das auch tun.

Kommentar von EAfA-Vorstand vom 18.04.2016:

leider fehlt häufig der entsprechende Haushaltstitel!

Im Haushalt einer Kirchengemeinde muss der Bereich „Ehrenamt“ einen eigenen Posten haben.

Quelle: Diskussionsbeitrag aus Website-Auftakt der Ev.-Luth. Kirche in Oldenburg

Das Geld der Kirchengemeinde bzw. der kirchlichen Einrichtung, könnte nicht besser investiert werden, als in die Fortbildung und Qualifikation von Ehrenamtlichen.

Quelle: Diskussionsbeitrag aus Website-Auftakt der Ev.-Luth. Kirche in Oldenburg

Kommentar von Helmut Lohkamp vom 23.04.2016:

Dem ist nichts hinzuzufügen!

Dank und Wertschätzung muss nicht notwendigerweise immer nur in eine Richtung gehen. Auch eine Gemeinde kann ganz bewusst den Hauptamtlichen den Rücken stärken, indem sie Ehrenämter übernimmt und sich engagiert.

Quelle: Diskussionsbeitrag aus Website-Auftakt der Ev.-Luth. Kirche in Oldenburg

Kommentar von EAfA-Vorstand vom 18.04.2016:

Wie ist die Aussage (2. Satz) zu verstehen?
Dank und Wertschätzung sind zwei verschiedene Begriffe, die nicht in einen "Topf" geworfen werden dürfen. Wertschätzung ist eine Haltung, Dank ist eine Aktion.

Wertschätzung bedeutet für mich als Ehrenamtliche, einen Vertrauensvorschuss von hauptamtlicher Seite zu bekommen.

Quelle: Diskussionsbeitrag aus Website-Auftakt der Ev.-Luth. Kirche in Oldenburg

Kommentar von EAfA-Vorstand vom 18.04.2016:

Wertschätzung ist mehr als Vertrauensvorschuss, Wertschätzung gewähren nicht nur Hauptamtliche, sondern z.B. auch Ehrenamtliche untereinander.

Wertschätzung bedeutet für mich als Ehrenamtlicher, freundlich in meinem Engagement, aber auch einfach als Mensch, gesehen zu werden.

Quelle: Diskussionsbeitrag aus Website-Auftakt der Ev.-Luth. Kirche in Oldenburg

Wertschätzung bedeutet für mich als Ehrenamtliche, immer wieder ein ehrliches, konstruktives Feedback von hauptamtlicher Seite zu bekommen.

Quelle: Diskussionsbeitrag aus Website-Auftakt der Ev.-Luth. Kirche in Oldenburg

Welche Verantwortung kann und darf ich als einzelne Ehrenamtliche tragen, und ab wo braucht es dann die Übernahme der Verantwortung durch Hauptamtliche bzw. gewählte Leitungsgremien?

Quelle: Diskussionsbeitrag aus Website-Auftakt der Ev.-Luth. Kirche in Oldenburg

Kommentar von Marcus vom 14.04.2016:

eine Frage die mit "Welche" beginnt kann man nicht mit "ja" oder "nein" beantworten. Es ist keine 'These.

Es gibt Situationen, in denen Hauptamtliche in Leitungsverantwortung zum Wohl des Ganzen bewusst gegen ehrenamtliche Pläne intervenieren müssen.

Quelle: Diskussionsbeitrag aus Website-Auftakt der Ev.-Luth. Kirche in Oldenburg

Kommentar von Null vom 20.07.2016:

Ja und genauso gibt es Ehrenamtliche, die bewusst gegen hauptamtliche Pläne und Interessen vorgehen, sogar intrigieren. Beziehung ist eben keine Einbahnstraße, in der der Eine gibt und der Andere nimmt.

Kommentar von Kristin Junga vom 19.04.2016:

Wie würden Sie in Bezug auf das Begriffspaar Haupt- und Ehrenamt anders vorgehen?

Kommentar von EAfA-Vorstand vom 18.04.2016:

Der Gegensatz von Haupt- und Ehrenamt, der uns in dieser und den vorangegangenen Thesen begegnet, ist schwer auszuhalten!

Kommentar von Kristin Junga vom 14.04.2016:

Für einen guten Umgang miteinander, wäre es wichtig, diese Situationen im Vorfeld zu nennen.

In welcher Funktion braucht das Ehrenamt das sog. Hauptamt?

Quelle: Diskussionsbeitrag aus Website-Auftakt der Ev.-Luth. Kirche in Oldenburg

Kommentar von Marcus vom 14.04.2016:

und wieder eine Frage, auf die man nicht mit ja oder nein antworten kann....

Die beruflich Tätigen, insbesondere die Pfarrerinnen und Pfarrer, haben zu Recht in unserer Kirche eine leitende und repräsentative Aufgabe. Es liegt nun an der Art und Weise, wie sie diese Aufgabe wahrnehmen, ob das Ehrenamt dadurch gestärkt wird oder nicht.

Quelle: Diskussionsbeitrag aus Website-Auftakt der Ev.-Luth. Kirche in Oldenburg

Ein guter Pfarrer bzw. eine gute Pfarrerin ist in der Lage, Menschen, die sich engagieren wollen, darin zu unterstützen, ihre Gaben einzubringen.

Quelle: Diskussionsbeitrag aus Website-Auftakt der Ev.-luth. Kirche in Oldenburg

Immer weniger Menschen wollen kirchlich „versorgt“ werden, sie wollen nicht nur mitgestalten oder mitmachen, sie wollen gestalten und machen. Deshalb werden sich die Rollen und die Aufgaben der Hauptamtlichen gravierend verändern (müssen).

Quelle: Interview mit Dr. Ralph Fischer, siehe Kontakte

Kommentar von „Ehrenamt“ stärken, verbessern, neu wahrnehmen (Workshop 28.11.2016 in Worms) vom 14.12.2016:

Wir sollten das PrädikatInnenamt mit seiner eigenen Beschaffenheit wertschätzen und als „Amt“ begreifen.

Kommentar von „Ehrenamt“ stärken, verbessern, neu wahrnehmen (Workshop 28.11.2016 in Worms) vom 14.12.2016:

Als Prädikat werde ich oft gefragt, warum es überhaupt noch Pfarrer (m/w) gibt. Können die Ehrenamtlichen das genauso gut.

Kommentar von „Ehrenamt“ stärken, verbessern, neu wahrnehmen (Workshop 28.11.2016 in Worms) vom 14.12.2016:

EA können oft Dinge sehr gut und besser als Theologen/-innen.

Kommentar von „Ehrenamt“ stärken, verbessern, neu wahrnehmen (Workshop 28.11.2016 in Worms) vom 14.12.2016:

Da stellt sich die Frage, was Theolog*innen/Pfarrer*innen gut können, was ist ihre Kernkompetenz und wie kann diese gut eingesetzt werden?

Kommentar von „Ehrenamt“ stärken, verbessern, neu wahrnehmen (Workshop 28.11.2016 in Worms) vom 14.12.2016:

Ehrenamtliche unterstützen im Rahmen ihrer Möglichkeiten, ersetzen aber keine Hauptamtlichen, daher Unterschied Ehrenamt<–> Hauptamt

Kommentar von „Ehrenamt“ stärken, verbessern, neu wahrnehmen (Workshop 28.11.2016 in Worms) vom 14.12.2016:

Ist die Verkündigung von Prädikaten banal?

Kommentar von „Ehrenamt“ stärken, verbessern, neu wahrnehmen (Workshop 28.11.2016 in Worms) vom 14.12.2016:

Der Verzicht auf Pfarrer/innen und das heißt auf Theologie als Wissenschaft würde zur Banalisierung der kirchlichen Botschaft führen.

Die Erfahrungen und Kenntnisse, die Ehrenamtliche aus ihrem Beruf mitbringen, werden viel zu häufig übersehen oder finden keine Anerkennung.

Quelle: Wolfram Dawin, Zentrum Oekumene der EKHN und EKKW, Fachstelle Engagementförderung

Kommentar von Marcus vom 14.04.2016:

immer wieder werde ich Ausübung meiens Ehrenamtes gefragt "wow dass du das kannst". Dabei übe ich auch in meinem Ehrenamt nur meien Beruf aus, den ich 3 Jahre in einer Ausbildung erlernt und viele Jahre ausgeübt habe. Manchmal hat man als Ehrenamtler das Gefühl, dass man als ungebildeter Allesmacher gesehen wird.

Wenn pensionierte Pfarrerinnen und Pfarrer für Vertretungestätigkeiten oder freiwillig und gerne geleistete Gottesdienste und Amtshandlungen nach einer Liste entlohnt werden, ehrenamtlich handelnde Prädikantinnen und Prädikanten aber nicht, dann kann ich hier nur sehr schwer die Würdigung des Ehrenamtes erkennen. Eher schimmert hier eine Art Standesdenken zwischen Hauptamtlichen und Nebenamtlichen durch.

Quelle: Eigenbeitrag

Kommentar von Thea vom 31.03.2017:

PfarrerInnen bekommen in Bayern KEINE Kostenerstattung (ausgenommen Fahrtkosten, wenn sie es beantragen) und erst recht kein Honorar, PrädikantInnen und LektorInnen wird ein Talar finanziert und selbstverständlich werden Auslagen ersetzt. Für MusikerInnen gibt es Honorar.

und "Berufsbezeichnungen" stehen nur dabei, wenn sie einen Bezug zum Predigtdienst haben, darum steht bei PrädikanInnen auch Prädikaten und nicht ein Beruf

Kommentar von „Ehrenamt“ stärken, verbessern, neu wahrnehmen (Workshop 28.11.2016 in Worms) vom 14.12.2016:

Kostenfrage

Kommentar von „Ehrenamt“ stärken, verbessern, neu wahrnehmen (Workshop 28.11.2016 in Worms) vom 14.12.2016:

Ich bin Prädikatin und bekomme einen „Lohn“ für jeden Gottesdienst, die Pfarrer nur die Fahrtkosten.

Kommentar von „Ehrenamt“ stärken, verbessern, neu wahrnehmen (Workshop 28.11.2016 in Worms) vom 14.12.2016:

Was macht es unter den Ehrenamtlichen, wenn Prädikant*innen Geld bekommen und andere (z.B. KV) nicht?

Kommentar von „Ehrenamt“ stärken, verbessern, neu wahrnehmen (Workshop 28.11.2016 in Worms) vom 14.12.2016:

Wenn in Vertretungen Pfarrer und Pfarrerinnen so bezeichnet werden, jedoch die Berufsbezeichnung der Ehrenamtlichen negiert wird, ist das …

Kommentar von Ina Wittmeier vom 11.04.2016:

in der EKHN erhalten Prädikant*innen und Lektor*innen einen pauschalen Aufwendungsersatz plus ggf. Fahrtkosten. Manch andere Ehrenämter bekommen keine pauschale Erstattung. Da stellt sich die Frage nach der Gerechtigkeit unter den verschiedenen Ehrenämtern.

Kommentar von Ute Neumann-Beeck vom 08.04.2016:

Pfarrer/in ist ein Beruf. Er dient deshalb immer vor allem auch einem Erwerbszweck. Der Erwerbsarbeit ist es wesensfremd, auf ein vertraglich vereinbartes Honorar, einen Verdienst, eine Vergütung zu verzichten. Berufsrollenträger/innen im Ruhestand, gleich ob als Rentner/in oder als Pensionär/in werden in der Regel entlohnt, wenn sie in die Ausübung dieser Berufsrolle reaktiviert werden (z.B. auch als Lehrer/in, Hochschullehrer/in), auch wenn es nur vorübergehend oder sporadisch der Fall ist. Der Pfarrerberuf ist davon nicht ausgeschlossen. Als Prädikant/in lasse ich mich in ein Ehrenamt hinein beauftragen. Ehrenämter dienen per se nie einem Erwerbszweck (auch, wenn z.B. in Aufsichtsräten, z. T. horrende Summen als sog. Aufwandsentschädigungen gezahlt werden). Die Würdigung eines Ehrenamtes sollte nicht an der Höhe einer Geldzahlung oder an einschlägigen Berufskleidungen (z.B. Talaren), die einem Ehrenamt in der Regel erspart bleiben, gemessen werden. Ich plädiere für ein stärkeres Selbstbewusstsein in der Rolle als Ehrenamtliche in der Verkündigung.

Kommentar von Christian H. vom 06.04.2016:

Das ist eine Art Neidvorwurf. Ich denke, dass Menschen PrädikantInnen werden, weil sie ihren Glauben in ihrer Freizeit gerne weitergeben möchten. Dass dies unvergütet ist (jedoch selbstverständlich Aufwand wie Fahrt und Material erstattet werden sollten), ist angemessen. Kirche und Glauben ist keine Dienstleistung. Nicht in Ordnung ist, wenn PfarrerInnen dafür vergütet werden. Sie werden als Kirchenbeamte entlohnt und ggf. an eine andere Verkündigungsstätte entsandt. Die Ungleichbehandlung kommt durch die zusätzl. Entlohnung für Hauptamtliche. Für PfarrerInnen i.R. sollte, egal wie, das Gleiche wie für PrädikantInnen gelten.

Kommentar von Wilfried Zachert vom 05.04.2016:

In der EKBO durchgängig üblich, m.E. ein großer Hemmschuh für ehrenamtliches Engagement. "So gut geht es und allen nicht, daß wir auch noch ohne angemessene Begleichung der Sach- und Personal Leistungen uns einbringen werden."
Ja diese Haltung seitens der Hauptamtlichen verhindert schon im Vorfeld einiges an ehrenamtlichen Diensten. Und dann die Sorge um die "Verwltungsarbeit" für diese vielen kleinen Beträge - Dann lieber alles allein machen -
dafür bleibt dann aber die Hälfte der Arbeit liegen.

Kommentar von Renate Rehberg vom 01.04.2016:

Es ist vielleicht nicht zwingend "Standesdenken", sondern vielleicht auch eine althergebrachte Vorgehensweise, über die (insbesondere von Seiten der Pfarrer) gar nicht nachgedacht wird. Aber ich rege an, dies neu zu überdenken und einander anzupassen.

Wann beginnt eigentlich "Hauptamt"? Ist ein Minijobber schon ein beruflich Mitarbeitender, der dadurch kein leitendes gewähltes kirchliches Ehrenamt mehr übernehmen kann? In kirchlichen Strukturen kann eigene "Hauptamt" zu einer künstlichen Barriere beim eigenen Wunsch nach ehrenamtlichem Engagement werden.

Quelle: Website-Auftaktveranstaltung in der EKBO

Kommentar von Birgit Pfeiffer vom 30.07.2016:

Man kann sich ja auf anderer Ebene ehrenamtlich engagieren, außerdem gilt die Begrenzung nur für ehrenamtliche Leitungspositionen. Man kann nicht gleichzeitig Mitarbeiter und sein eigener Dienstvorgesetzter sein.

Kommentar von Marcus vom 14.04.2016:

wieder schwierig mit ja oder nein zu antworten...

Kommentar von Christian H. vom 06.04.2016:

Das sollte auch nicht geändert werden, um Klüngel und Filz zu vermeiden.

Gebraucht wird dringend die Klarheit der Rollen und Funktionen: Wofür sind welche Berufliche Mitarbeiter*innen zuständig? Wofür sind Ehrenamtliche mit welcher Kompetenz und Verbindlichkeit zuständig? ... und wofür nicht!

Quelle: Diskussionsbeitrag aus EKBO-Auftaktveranstaltung

Kommentar von Nixe vom 26.07.2016:

Immer deutlicher wird: Das Ehrenamt kann nur dann einen verlässlichen Rahmen erhalten, wenn auch das Hauptamt einen hat. Einseitig ist das nicht zu lösen. Denn es gibt nicht nur Pfarrer, die gerne alleine leiten. Es gibt auch haufenweise Presbyterien, die sich nicht bewusst sind, dass die Leitung bei ihnen liegt; die aus Scheu vor Verantwortung oder aus Bequemlichkeit alles kommentarlos abnicken und die Pfarrpersonen alleine lassen. Es geht immer ums MITEINANDER und dazu müssen dann eben auch alle Teile des Miteinanders genauer bestimmt werden und nicht alleine das Ehrenamt.

Kommentar von Rita vom 23.04.2016:

Die KGO legt die Verantwortung für die Gemeinde in die Hände der Kirchenvorstände. Hier musste ich die Erfahrung machen dass das Pfarrer/innen nicht bekannt/bewusst ist, es kommt häufig zu einer Art Machtkampf. Ich musste auch schon erleben dass Vorgänge am KV vorbeigeschleust werden.

Kommentar von Perdita Wünsch vom 14.03.2016:

Das stimmt unbedingt. Aber allgemein festlegen läßt sich das nicht. Das muss jede Einrichtung in einem Konzept klären.

Notwendige Beruflichkeit, die aus vermeintlichen Kostengründen reduziert wurde, kann und darf nicht durch sogenanntes Ehrenamt kompensiert werden. Selbst wenn das gelingt, blockiert dies notwendige Veränderung.

Quelle: Diskussionsbeitrag aus EKBO-Auftaktveranstaltung

Kommentar von „Ehrenamt“ stärken, verbessern, neu wahrnehmen (Workshop 28.11.2016 in Worms) vom 14.12.2016:

Die Hauptamtlichen werden in Zukunft weniger!

Kommentar von „Ehrenamt“ stärken, verbessern, neu wahrnehmen (Workshop 28.11.2016 in Worms) vom 14.12.2016:

Die Motivation für’s Ehrenamt würde sich verändern.

Kommentar von „Ehrenamt“ stärken, verbessern, neu wahrnehmen (Workshop 28.11.2016 in Worms) vom 14.12.2016:

Da würde ich gerne drüber diskutieren …

Kommentar von „Ehrenamt“ stärken, verbessern, neu wahrnehmen (Workshop 28.11.2016 in Worms) vom 14.12.2016:

Soll das heißen, dass Ehrenamtliche nicht in der Lage sind, Veränderungen mitzutragen bzw. anzustoßen.

Kommentar von „Ehrenamt“ stärken, verbessern, neu wahrnehmen (Workshop 28.11.2016 in Worms) vom 14.12.2016:

Ehrenamt soll/darf kein „Hauptamt“ ersetzen sondern nur begleiten.

Kommentar von „Ehrenamt“ stärken, verbessern, neu wahrnehmen (Workshop 28.11.2016 in Worms) vom 14.12.2016:

Darf Hauptamt das Ehrenamt ersetzen?

Kommentar von „Ehrenamt“ stärken, verbessern, neu wahrnehmen (Workshop 28.11.2016 in Worms) vom 14.12.2016:

Hauptamtliche ohne Ehrenamtliche sind zahnlose Tiger!

Kommentar von Linda vom 15.11.2016:

Trotzdem ist Professionalität wichtig.
Ehrenamt sollte in dem Falle mehr geschult werden. Dies erfordert Zeit- und Kostenaufwand.

Kommentar von Christian H. vom 06.04.2016:

Das hängt von der Situation ab. Es kann sinnvoll sein, die Arbeit aufrecht zu erhalten und es kann genauso Veränderung blockieren, weil man am "Alten" festhält. Hier hilft leider nur Sensibilisierung und ein offenes Auge.

Infrastruktur für Ehrenamtliche - geschaffen durch Freiwilligenkoordination und gutes Freiwilligenmanagement - sind notwendig für funktionierende ehrenamtliche Tätigkeit.

Quelle: Praktische Erfahrung

Kommentar von „Ehrenamt“ stärken, verbessern, neu wahrnehmen (Workshop 28.11.2016 in Worms) vom 14.12.2016:

Ohne Ehrenamtsstrategien läuft „Ehrenamt“ nebenbei und wertvolle Ressourcen werden nicht erkannt und nicht entsprechend genutzt

Kommentar von „Ehrenamt“ stärken, verbessern, neu wahrnehmen (Workshop 28.11.2016 in Worms) vom 14.12.2016:

Kleine Schritte bringen mehr als große Prozesse, die unnötig Kraft, Energie und Finanzen verschlingen.

Es braucht ein Doppeltes, die klare Trennung von Ehrenamt und Vergütung bzw. vergütete Arbeit auf der einen Seite und die Kultur der selbstverständlichen und einfachen Erstattung aller Ausgaben und Aufwendungen, die durch ehrenamtliches Engagement auf allen Ebenen entstehen.

Quelle: Diskussionsergebnis Auftaktveranstaltung der EKBO-Diskussion

Kommentar von Paloma vom 03.08.2016:

Ich lese hier immer etwas von Erstattung der Aufwendungen für Ehrenamtliche. Das kann sich unsere Gemeinde gar nicht leisten.

Kommentar von Christian H. vom 06.04.2016:

Ganz unbeding! Auch und besonders, um Gerechtigkeit zwischen den Ehrenamtlichen zu schaffen.

Ehrenamtliche müssen unbedingt Möglichenkeiten zur Fort- und Weiterbildung angeboten werden. Die Kosten sollten die Gemeinden übernehmen, in denen die Ehrenamtlichen mitarbeiten.

Quelle: Diskussionsergebnis

Kommentar von Joachim Mohwinkel vom 06.04.2016:

Ehrenamtliche Jugendliche und Erwachsene bringen ein großes Potenzial an Engagement, Kraft, Zeit, Erfahrung, "Christsein in der Welt" usw. ein.
Die Kosten für ihre Aus-, Fort- und Weiterbildung für ihr ehrenamtliches Engagement in Gemeinden und Einrichtungen sollten sie auf keinen Fall selber tragen müssen; das beginnt bei Jugendlichen mit der Juleica-Ausbildung und reicht bis zu den vielfältigen Angeboten für erwachsene Ehrenamtliche. Wegweisend dürfte u.a. das Ehrenamtsgesetz der Oldenburgischen Kirche sein (auch wenn leider ein Finanzierbarkeitsvorbehalt eingebaut ist).
Das wiederholt gehörte Argument von Gemeinden, dafür sei kein/nicht genug Geld da, erscheint schwach, denn es ist keine Geld-, sondern eine Prioritätenfrage!

Kommentar von Christian H. vom 06.04.2016:

Und es hängt von der Fortbildung, ihrer Länge und den Umständen ab. Es kann auch eine angemessene Eigenbeteiligung sinnvoll sein, da nicht alle Mitarbeitenden und Ehrenamtlichen ihr Leben lang an einer Stelle zur Verfügung stehen werden. Denkbar ist die Drittel-Lösung (Kirchenkreis, Gemeinde, Ehrenamtler), wobei die Gemeinde eben das Drittel der ehrenamtlichen Person übernehmen kann.
Zur Kostensenkung könnten auch inhouse-Angebote beitragen. Viele Gemeindemitglieder haben sehr gutes berufliches Know-How, das sie gerne der Gemeinde oder dem Kirchenkreis an einem Abend/ Wochenende im Jahr zur Verfügung stellen, um andere zu schulen. Die Knackpunkt sind v.a. die Angebote, die viel zu wenig sind bzw. selten zu den Ehrenamtlichen durchdringen.

Kommentar von Perdita Wünsch vom 14.03.2016:

Auf jeden Fall muss geklärt werden, wo die Mittel eingeplant sind. Es braucht einen Etat dafür. Und die Einladung, Fortbildungen wahrzunehmen.

Ehrenamtliche müssen sich bei Übernahme eines Amtes darüber klar sein, dass damit auch Verantwortung einhergeht. Wenn dies nicht akzeptiert wird, fällt diese Verantwortung nämlich auf das eh überstrapazierte Hauptamt - die Pfarrerin zurück, das dann diesen vielfältigen Feldern nicht gerecht werden kann. Frustration auf allen Ebenen.

Quelle: Praktische Erfahrung

Kommentar von Birgit Pfeiffer vom 30.07.2016:

In der EKHN trägt der Kirchenvorstand die Verantwortung für die Arbeit in der Gemeinde, nicht die Pfarrpersonen. Das gilt dann auch für die ehrenamtliche Mitarbeit.

Kommentar von Christian H. vom 06.04.2016:

Ich habe sehr gute Erfahrung mit Ehrenamtsvereinbarungen gemacht, die selbstverständlich zeitlich befristet waren (z.B. ein Jahr). Das hat unbewusst verpflichtet und wurde auch sehr gewissenhaft eingehalten. Ich kann zum Mut zu solchen Vereinbarungen raten.

Kommentar von Edda Bahnemann vom 22.03.2016:

Ich meine, dass man im Ehrenamt genauso zuverlässig und pflichtbewusst sein sollte wie im Beruf. Hauptamtliche sind vielfach überlastet und können sich nicht auch noch um unzuverlässige Ehrenamtliche kümmern, die nicht bereit sind, sich an Absprachen zu halten. Die vertrauensvolle Zusammenarbeit zwischen Haupt- und Ehrenamtlichen ist das A und das O.

Zur Professionalisierung ehrenamtlichen Engagements in der Kirche gehört notwendig und grundlegend die Ermutigung zur und Förderung der Gottesbeziehung hinzu.

Quelle: Jens Peter Erichsen

Kommentar von „Ehrenamt“ stärken, verbessern, neu wahrnehmen (Workshop 28.11.2016 in Worms) vom 14.12.2016:

Es gibt ehrenamtliche Engagements, wo ich die Formulierung „darf nicht zu kurz kommen“ nicht angemessen finde; bei anderen allerdings (z.B. KV-Mitgliedschaft) ist sie mir zu schwach…

Kommentar von „Ehrenamt“ stärken, verbessern, neu wahrnehmen (Workshop 28.11.2016 in Worms) vom 14.12.2016:

Ohne geistliche Dim. wäre EA in der Kirche beliebig.

Kommentar von „Ehrenamt“ stärken, verbessern, neu wahrnehmen (Workshop 28.11.2016 in Worms) vom 14.12.2016:

… sonst werden wir zu einem bloßen Verein.

Kommentar von Christian H. vom 06.04.2016:

Ich denke wie ANDREAS v.10.3.2016.
Nicht jeder macht sein Ehrenamt aus Glaubensgründen. Es ist nur einer von vielen Motivationen. Nun das aber: Jeder Ehrenamtliche wirbt für seine Kirche und Gemeinde. Er ist Repräsentant und Ansprechpartner zugleich. Dessen müssen sich alle Ehrenamtlichen bewusst sein. Und ich finde, man muss den Ehrenamtlichen Gelegenheit geben, den eigenen Glauben zu artikulieren, darüber frei und authentisch zu sprechen. Eine Förderung der Gottesbeziehung scheint da zu hoch gegriffen, zu abstrakt und sehr "freikirchlich".

Kommentar von EKBO- Auftaktveranstaltung vom 10.03.2016:

Wie schaffen wir es als Kirche, offene Angebote der geistlichen Begleitung zu schaffen, die weder tatsächlich noch faktisch verpflichtend sind, sondern attraktiv einladend?

Kommentar von Jens Peter Erichsen vom 10.03.2016:

Professionalisierung verstehe ich in diesem Zusammenhang als die Qualitätsentwicklung der Begleitung von Ehrenamtlichen (nicht den Anspruch an Ehrenamtliche).

Kommentar von Andreas vom 10.03.2016:

Ermutigung zur Gottesbeziehung und Einbeziehung der geistlichen Dimension finde ich gut und notwendig - und wunderbar, wenn das erfahrbar wird. Zugleich kommt da auch Scheu und ein Unbehagen auf: Wie sieht es denn mit meiner Gottesbeziehung aus? Und wie "fromm" wird Ehrenamt?

Die wesentlichen Weichen ins Ehrenamt werden oft in der Konfirmandenzeit gestellt - hier kann man Jugendlichen Lust aufs Ehrenamt machen, am besten durch junge Ehrenamtliche!

Quelle: meine Erfahrung

Kommentar von Christian H. vom 06.04.2016:

Super! Viele fangen als Teamer bei den Konfis an und übernehmen erste Verantwortung. Andere Gemeinden machen eine "Pflichtpraktikum" der Konfis verbindlich, d.h. sie müssen bei drei Gemeindegruppen einmal dabei gewesen sein bzw. z.B. am Kuchenbasar/ Eine-Welt-Stand/ usw. geholfen haben. Das gibt Erfahrungen auf beiden Seiten und die Jugendlichen staunen, wie vielfältig Gemeinde ist und wieviel Ihnen auch zugetraut wird. Zutrauen ist ein wichtiger Punkt dabei. Mut haben, dass auch mal was schief geht. Jeder hat mal angefangen.

Kommentar von Kirchengemeinderat (58) vom 05.03.2016:

Dem kann ich nur zustimmen, bei mir war das so und ich bin heute mit 58 Jahren immer noch im Ehrenamt.
Heute fehlen den Konfirmanden oft die Vorbilder, da es (zu) wenig junge Ehrenamtliche gibt.

Kommentar von Manuel Braun vom 04.03.2016:

Ja, das glaub ich auch! Würde dazu gerne mal Zahlen haben, auf wie viele das zutrifft

Die EKD darf nicht weiter Gemeinden und ihre Ehrenamtlichen zugunsten einer Kirchenhierarchie entmachten. Die Gemeinden sind die lebendige Basis der Kirche.

Quelle: eigene

Kommentar von Birgit Pfeiffer vom 30.07.2016:

Wo entmachtet denn die EKD? Das liegt doch in der Verantwortung der Gliedkirchen, wie sie sich aufstellen und Verantwortung verteilen.

Kommentar von Christian H. vom 06.04.2016:

Ja, die Zusammenlegung von Verwaltung ist sinnvoll. Aber die zunehmende Entmündigung der Gemeinden durch die Kirchenkreise ist schade. Das hinterlässt vor Ort Ohnmacht und Frust. Kirchenkreise sollten angebotsorientiert arbeiten. D.h. Gemeinden die wollen, dürfen Zuständigkeit an den Kirchenkreis delegieren, aber diese auch jederzeit zurücknehmen.

Kommentar von Kristin Junga vom 03.03.2016:

Worauf beziehen Sie die Entmachtung und Hierarchiesierung?

„Unsere Kirche ist auf ein gutes Zusammenwirken von beruflich Tätigen und Ehrenamtlichen angewiesen.“

Quelle: These aus dem Dossier Monetarisierung & Prekarisierung

Kommentar von Helmut Lohkamp vom 23.04.2016:

Seit über 36 Jahren bin ich ehrenamtlich tätig. Im Anfang waren sehr häufig Haupt- und Ehrenamtliche nicht auf Augenhöhe. Vor allem die ehrenamtlich tätigen Frauen waren meist nur Ausführende für die Ideen der Hauptamtlichen (HA). Aber es gab Anfänge, dass Ehrenamtliche (EA) wahr- und ernstgenommen wurden.
In den vergangenen 15 Jahren hat sich da - meiner Erkenntnis nach - viel getan. Natürlich gibt es auch heute noch EA, die sich abducken und HA, die sich als Mittelpunkt der Gemeinde(n) sehen. Doch überwiegend hat sich bei den HA die Erkenntnis durchgestzt, dass EA viele gute bis sehr gute Kenntnisse und Fähigkeiten einbringen können. Im Gegenzug haben EA erkannt, dass HA auch Menschen sind und dass man mit ihnen auf Augenhöhe zusammenarbeiten kann.
Das geschieht auch mehr und mehr und führt zu einer Viezahl von neuen Ideen und guten Umsetzungen.
Unsere Kirchen brauchen diesen Weg zum Überleben!

Kommentar von Eckart Behm vom 01.04.2016:

Ich habe über die Jahre meiner Mitarbeit im Kirchenvorstand bei freilich unsystematischer Suche noch keine Konzeption von Gemeinde kennen gelernt, die die Frage nach dem „richtigen“ Miteinander von Haupt- und Ehrenamtlichen beantwortet hätte.

Wir sind als Gemeinde eigentlich kein „Schiff, das sich Gemeinde nennt“, also eine geschlossene Einheit im potentiell feindlicher Umgebung. Wir verstehen uns als Kirche im Stadtteil und spezifischer Teil von zivilgesellschaftlichen Netzwerken.- Das Bild eines biologischen Organismus von Haupt und Gliedern passt nicht dazu, dass in der Gemeinde nicht (nur) nicht gleichwertige Charismen zur Geltung zu bringen sind, sondern Mitarbeiter mit unterschiedlichen Berufsrollen unter Beachtung von individuellem und kollektivem Arbeits- und Dienstrecht zu integrieren sind, daneben Haupt-, Neben- und Ehrenamtliche, die von ihren Begabungen, Interessen, „Milieus“ganz unterschiedlich sind, usw.- Aus dem trostreichen Bild des guten Hirten und seiner Schafherde lässt sich eine Gemeindekonzeption nicht herleiten, wenn PastorInnen und Kirchenvorstände gewählt werden, Haushalte verabschiedet und in wichtigen Fragen übergeordnete landeskirchliche Instanzen einbezogen werden müssen.

Es muss vielleicht auch gar kein Begriff von Gemeinde gefunden werden. Gäbe es ihn und wollte man ihn umsetzen, müsste die Gemeinde darunter oder dahinter homogenisiert werden, also Einheit statt Verschiedenheit, was gar nicht wünschenswert ist.

Die Spannung,

eine verfasste Institution zu sein mit Finanzen und Finanzbedarf, mit Aktiven und Passiven (Kirchen-Steuerzahlern), mit Beamten und sonstigem Personal, mit einer demokratisch verfassten Ordnung,
dann auch eine gesellschaftliche Größe: Teil von Zivilgesellschaft, „öffentliche Theologie“, „Gemeinde im Stadtteil“,
und schließlich Ort für individuelle wie gemeinschaftliche Begegnung mit Gottes Wort und Geist: „Ich glaube, hilf meinem Unglauben !“

ist nicht aufzulösen.

Von den tatsächlichen Bedingungen von Kirchengemeinden heute auszugehen, heißt nicht, dass nicht laufend geistlich inspirierte und theologisch verantwortbare Entscheidungen zu treffen und Prozesse zu gestalten wären.

Ein paar Beispiele aus dem Themenkreis Haupt- und Ehrenamtliche seien angedeutet:

PfarrerInnen kommen und gehen, die ehrenamtlichen Gemeindeleitungen bleiben, wie die Gemeinden selbst bleiben. Der/die Geistliche ist nach innen und außen die wichtigste Person der Gemeinde. Die Gemeinde bleibt aber eine eigene Größe mit einem eigenen Zeithorizont, einem eigenen Profil usw.. Wir haben vor rund 10 Jahren – professionell begleitet - den Abschied unseres langjährigen Pastors und die Entwicklung eines Ausschreibungstextes und der Details des Aus-Wahlverfahrens für seine Nachfolge als eine Art Leitbildprozess gestaltet, ein in dieser Hinsicht lehrreicher Prozess.
Die PfarrerInnen sind als Beamte (auch) ihrem Dienstherren verpflichtet und erleben diese Beziehung je nach ihrer Einstellung in unterschiedlicher Weise. Dies trifft auf die Ehrenamtlichen nicht zu mit erheblichen Auswirkungen auf die Beziehung zu übergeordneten Ebenen. Die Beziehung der Ehrenamtlichen nach oben und außen scheint mir jedenfalls i.d.R. unbefangener zu sein.
Die ehrenamtlichen Gemeindeleitungen sind teilweise Arbeitgeber der übrigen hauptamtlichen Mitarbeiter der Gemeinde. Sie entwickeln eigene Vorstellungen von deren Tätigkeit, haben ihnen bisweilen, in ihren Berufen erworbene Kompetenzen voraus, müssen aber stets eingedenk bleiben, dass die Mitarbeiter als abhängig Beschäftigte nach den Regeln des Dienstrechts zu behandeln sind, ein eigenes Zeitmanagement haben usw.. Die Art, wie man „bei Kirchens“ mit den hauptamtlichen Mitarbeitern umgeht, ist außerdem sehr viel anders als außerhalb, eine Quelle von Missverständnissen und Reibungsverlusten.
In diesem Zusammenhang ein weiteres Beispiel: "Die Grundfragen der kirchenmusikalischen Ausrichtung einer Gemeinde sind nicht den Vorlieben einzelner Beteiligter zu überlassen, sondern Gegenstand von zu begründenden Entscheidungen der zuständigen Gremien und Verantwortlichen. Daher sollten die für Liturgie und Gemeindekultur Verantwortlichen, Kirchenvorstände pp, das Nachdenken über Kirchenmusik zu ihrer ureigensten Sache machen." heißt es in dem EKD-Papier „Die Kirche klingt“ S.24. Wenn die genannten (auch ehrenamtlichen) Verantwortlichen sich entsprechend verhalten, entsteht eine Spannung zu dem Anspruch der Kirchenmusiker, ihren Bereich relativ autonom zu gestalten.

Allein mit Worten wie gutes Zusammenwirken, Komplementarität oder auch „Partnerschaft“, wie eine Richtlinie in der Bremer Landeskirche betitelt ist, ist es also nicht getan. In der Praxis müssen wir mit Widersprüchen und Differenzen rechnen, die nicht (allein) in den jeweilig handelnden Personen begründet sind, sondern in ihren unterschiedlichen Funktionen, Interessenlagen, Status usw.

Der Weg in meiner Gemeinde ist so, dass wir mit den Widersprüchen rechnen und möglichst vermeiden, sie ins Persönliche zu wenden. Wir holen uns für die Moderation von Willensbildungs- und Entscheidungsprozesses seit Jahr und Tag Hilfe von außen und fahren gut damit, schonen die eingesetzte Zeit der Ehrenamtlichen und insbes. ihre Motivation.

Dies bliebe freilich „ein tönend Erz oder eine klingende Schelle“, wenn wir nicht bei alledem auf gegenseitige Akzeptanz und ein wertschätzendes Miteinander achten würden. „Die Gemeinde ist eine Gemeinschaft der Freude. … Die Christen sind einander täglich unaufhörlicher Grund der Freude. Wer seine Augen offen hat für seine Mitchristen, dem kann es an Grund zur Freude niemals fehlen. Es ist doch erstaunlich zu wissen, dass nicht nur ‚Jesus unsere Freude‘ ist, sondern auch unsere christliche Schwester, unser christlicher Bruder. Haben wir nicht heute Grund genug, von dieser Freude erfüllt zu sein?“ (Bonhoeffer, 1939)

(Zur Person: Ich bin 67 Jahre alt, Jurist, und seit bald 20 Jahren im Kirchenvorstand einer mittelgroßen Bremer Vorstadtgemeinde, die seit 2008 mit einer Nachbargemeinde im Stadtteil zusammen arbeitet. Das Vorstehende ist meine ganz private Auffassung.)

Kommentar von Edda Bahnemann vom 22.03.2016:

Das ist ein wichtiger Hinweis: Wir müssen auf die Gaben der Ehrenamtlichen schauen und es ist gut, wenn wir Ehrenamtliche in der Gemeinde nach ihren Gaben "einsetzen" können. Die Zeit, in der einige wenige Ehrenamtliche - nolens volens - alles gemacht haben, ist Geschichte. Ehrenamtliche sollten auf die Frage, ob sie nicht dieses oder jenes auch noch mit übernehmen können, ganz selbstbewusst mit "Nein" antworten dürfen, ohne dass daraus Probleme für sie entstehen.

Kommentar von Heidrun Zeilbeck vom 26.02.2016:

Ohne die Gruppe der ehrenamtlichen in den Gemeinden und kirchlichen Institutionen ist kirchliches Leben und erleben von christlichem Handeln nicht denkbar. Wir brauchen die Initiative und Ideen der Menschen, die sich engagieren um Interesse an "unserer" Gemeinschaft zu wecken und wach zu halten. Kirche geht mit den Ehrenamtlichen in Bereiche und in Berührung die sonst nicht so einfach ansprechbar bzw. erfahrbar sind.

Kommentar von Egon Buddelmann vom 25.02.2016:

Die Pfarrer werden immer weniger und das Ehrenamt (bin Lektor) im KK-Nauen Rathenow wird immer wichtiger werden. Denn nach meinem Verständnis haben die Gläubigen auch in kleinen Gemeinden das Recht ermutigt und gefördert zu werden.
Wenn ein Pfarrer im durchschnitt schon 7. Gemeinden hat inkl. der Verwaltung, die auch wichtig ist, bleibt nur Ehrenamtliches Handeln übrig um als Kirche auf dem Land zu überleben.
Die "Priesterschaft aller Gläubigen" ist die Zukunft der Kirche unter Deckung und Anleitung der Pfarrer, die nicht alles selber machen müssen. Sie müssen aber schauen welche Gaben die Menschen haben um sie auf das richtige Ehrenamt anzusetzen.

„Die Zukunft der Kirche kann nur gelingen, wenn Ehrenamtsstrategien als Teil eines umfassenden Reformprozesses verstanden werden.“

Quelle: These aus dem Dossier Partizipation & Leitung

Kommentar von Perdita Wünsch vom 03.03.2016:

Ja, und um Geld geht es in dieser These ja nich. Sondern m.E. darum, dass gut "eingepflegte" ehrenamtliche Mitarbeit Kirche zukunftsfähig macht, weil sie den Kontakt zu den Wünschen und Erwartungen an Kirche ermöglicht und hält.

Kommentar von Joseph Maxheiner vom 02.03.2016:

Wir sollten bei Ehrenamt nicht so sehr darüber nachdenken, wieviel Geld dabei für uns drin ist, wieviel Prestige oder Anerkennung. Es geht doch primär um den Dienst am Nächsten uns am Herrn. Ad libitum Dei gloriam

Kommentar von Perdita Wünsch vom 01.03.2016:

@Egon Buddelmann: Ich hänge an Ihrem letzten Satz. Was meinen Sie damit genau?: "Wer diese Voraussetzung erfüllt, kann auch Geld bekommen."

Kommentar von Egon Buddelmann vom 25.02.2016:

Reformprozess muß beim Motiv anfangen, nicht beim Geld. Ich bin ein freier Mensch in Christo und doch ein Knecht aller.(Luther).
"Ich diene gerne", weil ich meinem Herrn Nachfolge.( Pietismus).
Wer diese Voraussetzung erfüllt , kann auch Geld bekommen.

Kommentar von Kristin Junga vom 22.02.2016:

Haben Sie möglicherweise ein Beispiel dafür, wie das gelingen kann? Oder wo das gut gelungen ist?

Kommentar von Hans Conring vom 21.02.2016:

Eine Strategie sollte die personale Seite und die organisationake Seite der Kirche in Beziehung denken; ohne diese Relation wird eine Überlastungsklage im Blick auf Mitarbeit (Stichwort Erschöpfung) oder auf Organisation (Ineffizienz, Zieldiffusion, Selbstzweck) nicht sinnvoll bearbeitbar sein.

„Das Ehrenamt verhilft der Kirche zu sozialer Sichtbarkeit.“

Quelle: These aus dem Dossier Kirche & Zivilgesellschaft

Kommentar von Ursula Stegemann, Diakonie Hessen/Fachstelle Engagementförderung der EKKW vom 13.04.2016:

Aus dem Ehrenamt werden soziale Themen in die Gesellschaft getragen und Problemlagen thematisiert.
Beispiel: Freiwillige in der Tafelarbeit tragen die Probleme von Tafelkunden in ihren Tennisclub oder Gesangsverein und schaffen damit Aufmerksamkeit für die Problemlagen. So wird das soziale Engagement von Kirche mit ihren Freiwilligen sichtbar.

Kommentar von Maria Otte vom 19.02.2016:

test

„Die Zukunft des kirchlichen Ehrenamtes ist eng verbunden mit den Herausforderungen einer modernen Gesellschaft.“

Quelle: These aus dem Dossier Kirche & Zivilgesellschaft

Kommentar von Christian H. vom 06.04.2016:

Ich denke v.a. daran, dass alles schnelllebiger, unverbindlicher wird. D.h. ich mache ein Ehrenamt nicht mehr 40 Jahre, sondern 1-2 Jahre. Ich kann mich ausprobieren und weitermachen oder etwas anderes tun. Kirchengemeinden sollten sich darauf einstellen, überschaubare Aufgaben mit überschaubaren laufzeiten in ein Ehrenamt zu packen.

Kommentar von EKBO vom 10.03.2016:

Sechs Millionen Hausfrauen, viele davon betätigen sich ehrenamtlich in der Kirche. Fundamentiert Kirche damit traditionelle Rollen- und Familienverhältnisse? Wie könnte Kirche hier Männer stärken und ehrenamtliche Tätigkeit von Männern auf bisher typischen weiblichen Arbeitsfeldern fördern und umgekehrt Frauen stärken in bisher typisch männlichen Ehrenamtfeldern (zB Bauauschuss).

„Kirchliches Ehrenamt stärkt die Zivilgesellschaft“

Quelle: These aus dem Dossier Kirche & Zivilgesellschaft

„Gabenorientiertes Ehrenamt stellt den Menschen mit seinen persönlichen Fähigkeiten und geistlichen Motiven in den Mittelpunkt“

Quelle: These aus dem Dossier Glaube & Beauftragung

Kommentar von seher vom 18.02.2016:

Die Menschen sind der wahre Schatz der Kirche, das sollte mehr Teil unses kirchlichen und gemeindlichen Leben und Handelns werden. Wieso geben wir den uns von Gott gegebenen Gaben und damit den heiligen Geist so wenig Raum?

„Kirchengemeinden können der Ort sein, an dem Menschen sich ihrer Gaben/Begabungen bewusst werden können.“

Quelle: These aus dem Dossier Glaube & Beauftragung

Kommentar von Ulrike Voß vom 27.02.2016:

Im Rückblick auf meine 22jährige Mitwirkung im Kirchenvorstand (KV) meiner Kirchengemeinde, habe ich eine Menge dazugelernt und meine Begabungen erfolgreich ins Management einbringen können. Immer unter höchster Wertschätzung der Hauptamtlichen!
Ein KV vollständig in der Leitung von Ehrenamtlichen ist bei uns seit 20 Jahren praktiziert. Da sind die unterschiedlichen Talente und Begabungen der Einzelnen wichtigster Bestandteil um die Gemeinde zu leiten. Die Pastorinnen sollen sich auf die pfarramtlichen Aufgaben konzentrieren dürfen.
Meine größt Angst beruht darin, dass neue Ehrenamtliche nicht oder kaum gewonnen werden können. Sich unentgeltlich in den Dienst der Kirche zu stellen, ist im Speckgürtel südlich von Hamburg wenig in Anspruch genommen.

„Bei einer Professionalisierung ehrenamtlichen Engagements darf die geistliche Dimension nicht zu kurz kommen“

Quelle: These aus dem Dossier Glaube & Beauftragung

Kommentar von Christoph Sterl vom 01.09.2016:

Als Kommentar Zu Christian H: Ich glaube, dass es so ist: Menschen fangen aus "Liebe zum Gebäude, zur Musik, den Blumen, der Kunst, die Freude an der Gemeinschaft" ein Ehrenamt an." Aufgabe von Kirche und Diakonie ist es meines Erachtens dann, zusammen mit den Engagierten die christliche Dimension ihre Engagements zu entdecken. Z.B. inwiefern die Liebe zu einem (Kirchen-)Gebäude Zeugnis ablegt vom christlichen Glauben. So kann man als Gemeinde / Institution auf spannende Weise entdecken, wo der Geist Gottes weht; vielleicht eben auch (gerade) bei Menschen, die nicht offiziell Mitglied der Kirche sind. Wenn dann darüber auf transparente, respektvolle Weise gesprochen wird, kann eine Gemeinde durch solche Entdeckungen geistlich wachsen. Respektvoll und wertschätzend heißt in dem Zusammenhang, solche Gespräch wirklich offen zu halten und die Kommunikation als gemeinsame Entdeckungen zu gestalten.

Kommentar von Workshop "Im Auftrag des Herrn" beim Sprengeltag für Ehrenamtlich im Sprengel Schleswig und Holstein vom 08.07.2016:

Das ist richtig. Die geistliche Dimension wird gestärkt, je mehr Gelegenheit für Geistlichkeit in der Alltagsarbeit in der Kirche zur Verfügung steht. Es braucht keine expliziten Glaubenskurse oder Glaubenscoaching - wie Professor Herbst beschreibt - wenn alle Aktiven darauf achten, dass für das Geistliche genug Gelegenheit bleibt und Gelegenheiten dafür auch genutzt werden.

Kommentar von Dietrich Nolte, Fachstelle Engagementförderung und Referat Kinder- und Jugendarbeit der EKKW vom 18.04.2016:

Viele Kirchenvorsteher*innen klagen darüber, dass sie zwar Verwaltungsaufgaben erfüllen, Personalentscheidungen treffen oder Stühle schleppen aber ihr Glaube in ihrem Amt kaum eine Rolle spielt.
Viele trauen sich nicht über ihren Glauben und ihre Zweifel offen zu sprechen. Aus meiner Sicht wäre es wünschenswert, auch im Ehrenamt explizite „Räume“ zu öffnen, in denen das möglich ist. Manchmal müssen das pfarrerfreie Räume sein. Das, was mich motiviert, umtreibt… und auch zweifeln lässt, bewegt mich auch zu meinem Engagement. Ich engagiere mich, weil es Sinn macht, oder machen sollte. Der Austausch darüber kann Solidarität stärken… und den Rücken, wenn das nächste Mal Stühle geschleppt werden müssen.

Kommentar von Marcus vom 14.04.2016:

ja und nein. Jeder der Interesse an Geistlichem hat, dessen Geistlichkeit darf natürlich nicht einem professionellen Ehrenamt zum Opfer fallen. Es gibt aber auch genug Ehrenamtler die wenig oder keine Geistlichkeit haben bzw. Interesse daran. Denen sollte man das Ehrenamt nicht durch falsch verstandene Missionierung vermiesen.

Kommentar von Christian H. vom 06.04.2016:

Im Widerspruch zu Hrn. Erichsen. Das mag theologisch und theoretisch so sein, entspricht aber nicht der Wirklichkeit. Es ist ein Grund für das Ehrenamt. Es kann aber auch die Liebe zum Gebäude, zur Musik, den Blumen, der Kunst, die Freude an der Gemeinschaft, ein Freund/Freundin oder schlicht das "mir-wird-etwas-zugetraut" bzw. "ich-werde-gebraucht" sein. Ich bringe z.B. gerne etwas voran und schaffte sozialen Mehrwert. Es gibt so viele Gründe. Die eigene Spiritualität ist wichtig für einige Gläubige, aber nicht Bedingung für alle Ehrenamtlichen. Wir haben etliche Ehrenamtliche in der Gemeinde, die gar nicht in der Kirche sind. Hier gilt einfach nicht das geitliche Gießkannenprinzip, sondern die Zuwendung zu den Einzelnen und Ihren Motiven.

Kommentar von Andrea Richter vom 10.03.2016:

Aus meiner Sicht bedarf es - kostenfreie - Angebote für Menschen, die sich ehrenamtlich engagieren, die dabei helfen, sich ihre eigenen Glaubens zu vergewissern, Selbst - und Gotteserkenntnis zu vertiefen, aufzutanken und sich immer wieder in einem zweckfreien Kontext auf das Wesentliche zu besinnen. Orte wie das Zentrum Kloster Lehnin und viele andere spirituelle "Andersorte" laden hierzu ein. Ich sehe es als eine Aufgabe der hauptamtlich Leitenden an, ihren Ehrenamtlichen solche "Auszeiten" zu ermöglich und sie dazu zu motivieren. Räume zu öffnen für die Begegnung mit Gott gehört zu den zentralen Aufgaben kirchlichen Handelns.

Kommentar von Jens Peter Erichsen vom 08.03.2016:

Das bezieht sich aber nicht nur auf die Orientierung an den geistlichen Gaben. Die Gottesbeziehung ist - theologisch gesehen - die Grundlage, die ehrenamtliches Engagement erst möglich macht. Und deshalb ist sie als Ressource (auch) für ehrenamtliches Engagement (wieder) zu entdecken.

„Rund ein Viertel der deutschen Bevölkerung lebt unter prekären Bedingungen. Wo bezahltes Ehrenamt mit so genannten 450 Euro-Jobs kombiniert wird, kann ein modernes Subproletariat entstehen.“

Quelle: These aus dem Dossier Monetarisierung & Prekarisierung

Kommentar von P.Wünsch vom 18.10.2016:

Deshalb muss das Tun an sich unbezahlt bleiben für alle. Aufwandsentschädigungen dürfen nicht als Motivation eingesetzt werden. In den Landeskirchen sind sie nur in ganz speziellen Fällen überhaupt vorgesehen.

Kommentar von Fred Zelle vom 07.03.2016:

Ehrerenamt

Aufgewachsen bin ich im UNRECHTSSTAAT.
Das war zu einer Zeit, als Handwerker das repariert haben, was kaputt war und nicht, womit das Meiste verdient wurde.
Als Jugendliche die Jungschar leiteten, Hausfrauen die Kirchensteuer kassierten und sich die ersten treuen Gemeindeglieder zu Lektoren ausbilden ließen. Das und noch mehr wurde gemacht, weil es die Gemeindearbeit erforderte.

Jahrhunderte vorher hat zum Beispiel Paul Gerhard sein Lebensunterhalt als Lehrer verdient und Sonntags Gottes Wort verkündigt.

Noch Jahrhunderte vorher hat Jesus gesagt gehet hin und...

Von Ehrenbeamter zu werden war da nie die Rede. Und es ging trotzdem.

Als ich die Kasse des „Club der Werktätigen“ verwaltete (Carnevals- oder Heimatverein durften wir uns nicht nennen) wurde ich zum Ehrenamtlichen Kulturfunktionär ausgebildet. Vorher war mir der Begriff Ehrenamt garnicht bewußt.

Als sich die Diktatoren gewaltfrei ablösen ließen wurde alles besser. Feuerwehrleiter und evtl leiter von Sportvereinen wurden Ehrenbeamte. Die selbstverständliche Arbeit wurde von ABM durchgeführt. Einige bekamen so eine Maßnahme 5 mal hintereinander (bis zur Rente).
Danach haben Sie diese Arbeit ehrenamtlich weitergeführt. 6 Stunden die Woche mit einer monatlichen geringfgigen Vergütung in Höhe von Gemeindebeiträgen von 150 ALG II Empfängern.
Nun war das bestimmt nicht die Regel, ansonsten wäre es vor E h r e n a m t garnicht mehr auszuhalten.

Kommentar von Claudia Grosser vom 17.02.2016:

Es gibt keine bezahltes Ehrenamt, denn dann ist es kein Ehrenamt mehr. Diakonie und Kirche sind aufgerufen, ganz klare Grenzen zwischen ehrenamtlicher Tätigkeit, Honorarverträgen, um solche handelt es sich, wenn Stundenlöhne und/oder irgendwelche Kombinationsmöglichkeiten angewandt werden und Arbeitsverhältnissen. Menschen in prekären Verhältnissen sind doch nicht vom Ehrenamt ausgeschlossen. Sie können sich jederzeit ehrenamtlich betätigen und erhalten dafür eine Aufwandsentschädigung, die den tatsächlich entstandenen Aufwand ersetzt. Ehrenamtliches Engagement ist nicht zum Geld verdienen, sondern hat altruistische und durchaus egoistische, dies ist durchaus positiv zu verstehen, Komponenten. Menschen in prekären Verhältnissen können jederzeit etwas dazu verdienen, aber eben nicht im Ehrenamt. Daher halte ich diese gern geführte Diskussion für völlig obsolet.

„Die Monetarisierung des Ehrenamts hat ihren Ursprung in den Interessen der Politik und der Trägerorganisationen, die Geld, Vergünstigungen und Sachleistungen als Steuerungsinstrumente einsetzen, um Versorgung zu sichern, (Personal-)Kosten zu senken sowie ehrenamtliches Engagement zu ihrem Nutzen zu selektieren, zu kanalisieren und zu kontrollieren.“

Quelle: These aus dem Dossier Monetarisierung & Prekarisierung

Kommentar von Christian H. vom 06.04.2016:

Meiner Meinung nach ist die Monetarisierung ein Grund für Konkurrenz am Markt der Ehrenamtlichen, Ideenlosigkeit (Was kann ich sonst bieten?) und Trägheit. Viele Gemeinden könnten auch anders, wenn sie wollten. Aber das macht Mühe. Da ist eine Bezahlung unkomplizierter. Schade, v.a. dann wenn eh kein Geld da ist. Das schreckt natürlich Spender zusätzlich ab.

Kommentar von Dr. Ralph Fischer vom 23.03.2016:

Hiermit möchte ich auf den Antrag "Mindestlohn sichern – Umgehungen verhindern" (Deutscher Bundestag, Drucksache 18/4183) aus der Bundestagsfraktion der Partei DIE LINKEN hinweisen, der zum Ziel hat einen Missbrauch des Ehrenamts zu verhindern. Dort findet sich u.a. die Aussage bzw. Forderung:

„Auch bei ehrenamtlichen Tätigkeiten besteht die Gefahr von Missbrauch, insbesondere bei der Verschränkung von Ehrenamt und geringfügiger Beschäftigung. Arbeitgeber können versuchen, reguläre Beschäftigung in den Bereich des Ehrenamtes zu verschieben, um den Mindestlohn zu umgehen. Hier ist dringend eine konkretere und praktikablere Definition ehrenamtlicher Tätigkeiten einzuführen. Außerdem ist die Frage offen, wie bei der Verschränkung von Ehrenamt und geringfügiger Beschäftigung verhindert werden soll, dass ein unzulässig großer Teil der aufgewendeten Zeit als Ehrenamt deklariert wird, um die Zahlung des Mindestlohns zumindest in gewissem Umfang zu umgehen. Hier muss der Gesetzgeber nachbessern.“

„Das Ehrenamt ist eine unbezahlte Tätigkeit, daher sind für bezahlte, gemeinwohlorientierte Tätigkeiten zwingend andere Begrifflichkeiten zu verwenden.“

Quelle: These aus dem Dossier Monetarisierung & Prekarisierung

Kommentar von Mathias Benckert vom 04.05.2016:

Ich plädiere derzeit dafür, dass wir unterschiedliche Begriffe nutzen sollten, wie "Ehrenamt" für untentgeltliches freiwilliges Engament und z.B. "gemeinwohlorienterte Tätigkeit" für gerne auch bezahltes freiwilliges Engagement. (jedoch nicht in Konkurenz zu Erwerbstätigkeit).

Übrigens: es gibt eigentlich überall in den evangelischen Kirchen in Deutschland Regelungen, dass Aufwendungen wie Fahrtkosten, Büromaterial etc. nach Beleg oder pauschalsiert erstattet werden. Insofern nimmt "Kirchens" nicht überall billigend in Kauf, das Auslagen nicht erstattet werden.

Kommentar von Helmut Lohkamp vom 23.04.2016:

Ehrenamt sollte - im Sinne von Lohn für Arbeit - nicht vergütet werden. Aber ich breche eine Lanze für die Bezahlung von Aufwandsentschädigungen (ggf. auch als Pauschale), die dann auch bis zu einer zu bestimmenden Höhe steuerfrei sein sollte.
Wenn ich in der Synode sehe, dass bei Berufstätigen Verdienstausfall entschädigt wird, sollten wir auch anderswo mit gleichem Maß messen.
In meiner Zeit als Ehrenamtlicher habe ich nicht zu beziffernde Geldsummen und anderre Leistungen "gespendet", weil ich sie nicht abrechenen konnte oder wollte. Das wird bei Kirchens überall billigend in Kauf genommen. Darum müssen wir bei dieser Diskussion mit Augenmaß an die Sache herangehen.
Ich plädiere daher für die automatische Aufwandsentschädigung. Wer sie nicht braucht oder will, kann sie ja spenden. Das als Diskussionsbeitrag.

Kommentar von Wolfgang Oehrl vom 01.04.2016:

Das "Ehrenamt" im traditionellen Sinn kann keine Vergütung für den Einsatz/ die Arbeit beinhalten.
Aber: Für größere Fahrkosten oder - z.B. - zur Verfügung gestellte Mahlzeiten sollte Raum bleiben, sonst kommt das Gefühl des Ausgenutztseins auf.

Kommentar von jens krüger vom 11.03.2016:

Das Ehrenamt war und ist durchaus nicht grundsätzlich unbezahlt und jenseits der "Erwerbslogik". Dort wo es wirklich "Amt" war und ist, kommt neben der "Ehre" auch materielle Vergütung vor - bis hin zur Entschädigung für Verdienste, die andernfalls in der dem Ehrenamt gewidmeten Zeit hätten erzielt werden können. Ergo einem "Schatten"-Stundenlohn (dies ist insbesondere bei Ehrenämtern, die nicht freiwillig übernommen werden, auch sinnvoll).
Wer am (Begriff) "Ehrenamt" festhält, leistet deshalb der Monetarisierung des bürgerschaftlichen Engagements durch die argumentative Hintertür Vorschub. Die notwendige Korrektur der Begrifflichkeit wäre gerade, endlich vom "Ehrenamt" abzulassen, wo freiwilliges Engagement gemeint ist.

Kommentar von Claudia Grosser vom 17.02.2016:

Dem kann ich mich absolut anschließen. Auch sollten wir uns bemühen, eine einheitliche Wortwahl zu verwenden. Inzwischen wird "Ehrenamt", "Bürgerschaftliches Engagement", Zivilgesellschaftliches Engagement", "Freiwilliges Engagement" bunt und unkontrolliert in einen Topf geworfen, obwohl es diesbezügliche Unterschiede gibt, auch wenn diese nur marginal sein mögen.

„Wenn Ehrenamtliche entlohnt werden, wird das Ehrenamt in eine Marktgesetzen unterworfene Tätigkeit verwandelt.“

Quelle: These aus dem Dossier Monetarisierung & Prekarisierung

Kommentar von „Ehrenamt“ stärken, verbessern, neu wahrnehmen (Workshop 28.11.2016 in Worms) vom 14.12.2016:

Was bedeutet „Marktgesetzten unterworfen“

Kommentar von „Ehrenamt“ stärken, verbessern, neu wahrnehmen (Workshop 28.11.2016 in Worms) vom 14.12.2016:

Wie ist es um die Arbeitnehmerrechte gestellt?

Kommentar von „Ehrenamt“ stärken, verbessern, neu wahrnehmen (Workshop 28.11.2016 in Worms) vom 14.12.2016:

M.E. gilt eine Anerkennungsgebühr +/- 60,– €/mtl auch noch nicht als Entlohnung!

Kommentar von „Ehrenamt“ stärken, verbessern, neu wahrnehmen (Workshop 28.11.2016 in Worms) vom 14.12.2016:

Die Auslagenerstattung gilt dabei NICHT als Entlohnung!

Kommentar von „Ehrenamt“ stärken, verbessern, neu wahrnehmen (Workshop 28.11.2016 in Worms) vom 14.12.2016:

Der Aufwand sollte ersetzt werden, aber nicht entlohnt.

Kommentar von Christian H. vom 06.04.2016:

v.a. in Hinsicht auf Steuern, Mindestlohn, unbefristete Übernahmen etc.
Der Übergang würde fließender und Abgrenzung noch unmöglicher werden.
Im Übrigen finde ich, dass Verdienstausfall (jemand schrieb Schattenlohn) nicht erstattet werden sollte, sondern nur Fahrtkosten, Material etc. Im Ausnahmefall (!) eben auch mal ein Babysitter, wenn es gar nicht anders geht.

Kommentar von Regina Fahle vom 05.04.2016:

Als Jugendreferentin in der EKiR schließe ich mich den beiden Kommentaren von Hr. Maxheimer und von Dr. Fischer an. Ich arbeite in einem ländlichen Kirchenkreis im südrheinischen Teil der LK, 35 % meiner einst 100 % Stelle wurden schon eingespart.
Die Erstattung der Fahrtkosten meiner EA´s bringt mich oft an den Rand meiner Budgetgrenzen, denn die Kalkulation von Freizeiten muss bei steigenden Kosten und sinkenden kirchlichen Zuschüssen sehr sparsam sein. Wir stützen uns auf die Zuschüsse des Landes, das allerdings rein "religiöse Inhalte" nicht bezuschußt. Auch wenn ich hier sicher auf hohem Niveau jammere, für mich bedeutet das eine echte Schräglage.

Kommentar von Dr. Ralph Fischer vom 04.03.2016:

Sehr geehrter Herr Maxheiner,
Ihrem Votum kann ich mich vollumfänglich anschließen, denn die Erstattung tatsächlich angefallener Kosten sollte selbstverständlich sein und stellt keinesfalls eine Entlohnung dar.
Mit herzlichen Grüßen
Dr. Ralph Fischer

Kommentar von Joseph Maxheiner vom 02.03.2016:

Ich möchte nicht das Ehrenamt entlohnen, aber die zur Umsetzung aufgewendeten Mittel müssen erstattet werden. Fahrtkosten, Material, etc.

Kommentar von Claudia Grosser vom 17.02.2016:

Ehrenamtliches Engagement geschieht freiwillig und unentgeltlich, sonst handelt es sich nämlich nicht um ehrenamtliches Engagement. Ich würde mir wünschen, dass diese Diskussion, die immer wieder in ermüdender Weise geführt wird, endlich auf hört.

„Neue Engagierte haben es auch deshalb schwer, sich zu integrieren, weil sie Impulse setzen, die die Arbeitsbelastungsgrenzen der bereits Beteiligten überschreiten.“

Quelle: These aus dem Dossier Partizipation & Leitung

Kommentar von Birgit Pfeiffer vom 30.07.2016:

Neue Ehrenamtliche können einen neuen Blick mitbringen und auch bisherige Arbeitsgebiete beenden. Man kann Dinge tun und andere auch lassen.

Kommentar von Christian H. vom 06.04.2016:

oder weil sie durch ihre Impulse vermeintliche "Unruhe" bringen, die eigentlich positiv ist, weil neue Sichtweisen und Aspekte aufgezeigt werden und altes überdacht werden kann. Davon schotten sich die alteingesessenen ab und bremsen die Neuen aus, statt sich ernsthaft mit den Vorschlägen zu beschäftigen. Motivation erlahmt oft auf beiden Seiten. Schade.

„Der professionelle Gesamtanspruch ist immer auch eine Frage des gemeinsam entschiedenen Miteinanders.“

Quelle: These aus dem Dossier Partizipation & Leitung

Kommentar von Christian H. vom 06.04.2016:

ein anderes Wort für Professionalität ist vielleicht "Standard". Soll heißen wir machen nicht einfach nur offene Kirche, sondern Standard ist, dass eine Kerze auf dem Altar brennt und eine einladende Atmosphäre herrscht (z.B. kein Zeug rumsteht/rumliegt).
Unternehmen nennen das professionell, im Ehrenamt ist es eben "Anspruch" oder "Standard". Eben eine Frage der Qualität wie Fr. Trapp schreibt.

Kommentar von Kristin Junga vom 10.03.2016:

Die einen schrecken sich vor Professionalität, die anderen sicher vor Unprofessionalität. Mich interessiert, wo über diese Ansprüche bewusst gesprochen wird.

Kommentar von Peter Behrendt vom 10.03.2016:

Braucht eine Gemeinde einen professionellen Anspruch? Schrecken wir damit nicht Menschen ab? Wenn Professionalisierung zum Muss wird, trauen sich viele nicht mehr, sich zu engagieren!

Kommentar von Anna Trapp vom 10.03.2016:

Wo Ehrenamt professionalisiert wird, steigert das die Qualität des Ehrenamtes. Z.B. sind geschulte Lektor*innen besser in der Lage Verkündigungsaufgaben zu übernehmen, einfach deshalb, weil sie gelernt haben, zu lesen, zu sprechen etc. Damit werden die Ehrenamtlichen ernst genommen, das Ehrenamt ernstgenommen und auch die, denen dieses Amt zu Gute kommen soll.

„Auch wenn kirchliches Handeln von außen als in sich geschlossen wirkt, fehlt es an einem gemeinsamen Verständnis im Inneren.“

Quelle: These aus dem Dossier Partizipation & Leitung

„Gewachsene Strukturen schließen neue Engagierte häufig aus oder tragen zur Überbelastung bereits hoch engagierter Mitglieder bei.“

Quelle: These aus dem Dossier Partizipation & Leitung

Kommentar von Susanne Hartzsch-Trauer vom 31.03.2016:

Vielleicht wäre "Vertrauen wagen" gut, und engagierte Laien (die ja durchaus auf einem Gebiet professioneller sein können als Hauptamtliche) würden, wenn man ihnen Verantwortung überlässt, eine ganz neue Lebendigkeit zurückbringen...
Viele selbst verwaltete Projekte beweisen das täglich.

Kommentar von Edda Bahnemann vom 10.03.2016:

Probleme wie Ausgrenzung von neuen Ehrenamtlichen lassen sich möglicherweise vermeiden bzw. eingrenzen, wenn es eine gut qualifizierte Leitung - ehrenamtlich oder hauptamtlich - gibt.

Es wäre ein Gewinn, wenn wir uns über die spezifischen Stärken des Ehrenamtes verständigen und solche benennen würden.

Quelle: These aus dem Dossier Beruflichkeit & Ehrenamt

Kommentar von „Ehrenamt“ stärken, verbessern, neu wahrnehmen (Workshop 28.11.2016 in Worms) vom 14.12.2016:

Es wäre auch ein Gewinn die spezifischen Stärken der beruflich Tätigen zu klären & zu benennen.

Kommentar von „Ehrenamt“ stärken, verbessern, neu wahrnehmen (Workshop 28.11.2016 in Worms) vom 14.12.2016:

Die Anerkennung des Ehrenamts bekäme noch einmal eine andere Gewichtung.

Kommentar von „Ehrenamt“ stärken, verbessern, neu wahrnehmen (Workshop 28.11.2016 in Worms) vom 14.12.2016:

…noch wichtiger ist, Talente zu wecken und zu gewinnen.

Kommentar von W. Salz vom 18.04.2016:

Es iet zuvielfältig

Die Unterscheidung von „Hauptamt“ und „Ehrenamt“ wird der Vielgesichtigkeit kirchlichen Engagements nicht gerecht.

Quelle: These aus dem Dossier Beruflichkeit & Ehrenamt

Kommentar von Wolfgang Oehrl vom 01.04.2016:

‚Die verschiedenen Ämter in der Kirche begründen keine Herrschaft der einen über die anderen, sondern haben teil an dem der ganzen Kirche anvertrauten Dienst.‘ (Art. 7 GO), so steht es in einer Einführung zu diesem Diskurs.
Gut und schön: Ist hier das allzu Menschliche bedacht? Sucht sich mancher "Hauptamtliche" nicht ihm angenehme ehrenamtliche Mitarbeiter aus bzw schlägt diese im entsprechenden Gremium vor?
Gibt es dann im ehrenamtlichem Raum nicht Rangeleien um Einfluss und besondere Positionen? So mancher wendet sich - leider - wieder ab ... !

Kommentar von Hans Conring vom 21.02.2016:

Der Containerbegriff Ehrenamt bedarf wie das breite Feld beruflicher Arbeit der differenzierenden Gliederung. Drei Stränge ehrenamtlicher Arbeit fallen mir auf: (1) freiwillig, zum Teil spontan Helfende, (2) berufene Mitarbeitende, professionelles Ehrenamt, (3) Mitwirkung in Leitungsorganen, Gerichten, Schiedsstellen, organschaftliches Wahlamt. Diese drei Gruppen unterscheiden sich im Professionalitätsgrad, in der Organisationsreichweite und der Verbindlichkeit. Irgendwie wissen wir das vermutlich alle, aber was explizit auf dem Tisch ist, kann besser besrbeitet werden. Also: Containerbegriff verwischt Unterscheidungen und ein Dual von zwei solchen "Pauschalierungen" (Beruf u Ehrenamt) macht es nicht besser.

„Strukturen engagementfreundlich zu gestalten und Engagierten Raum zu geben, ist eine wesentliche Strategie gegen den Bedeutungsverlust von Kirche.“

Quelle: These aus dem Dossier Kirche & Zivilgesellschaft

Kommentar von EKBO vom 10.03.2016:

projektorientiertes und lebensphasenweise orientiertes Ehrenamt ist in vielen Bereichen von Gesellschaft schon viel selbstverständlicher als in der Kirche. Diese Flexibilität in den kirchlichen Strukturen wird gebraucht, auch um die unterschiedlichen Formen von Ehrenamtlichkeit zu würdigen und angemessen zur Entfaltung bringen.

„Strukturdebatten schaffen kein neues Engagement.“

Quelle: These aus dem Dossier Kirche & Zivilgesellschaft

Kommentar von Ursula Stegemann, Diakonie Hessen/Fachstelle Engagementförderung der EKKW vom 13.04.2016:

Die Engagementförderung muss permanent weiterentwickelt werden und dafür ist das Ringen um Strukturen unerlässlich.
Gute Strukturen wirken engagementfördernd!

Kommentar von Christian H. vom 06.04.2016:

Richtig, aber sie ermöglichen bei schlauer Strukturgestaltung sehr wohl neues Ehrenamt bzw. die bessere/ erstmalige Bindung bereits ehrenamtlich Tätiger.

Kommentar von Diskussionsbeitrag EKBO-Auftaktveranstaltung vom 10.03.2016:

Keine Strukturdebatten schaffen auch kein neues Engagement..

Kommentar von Birgit Pfeiffer vom 17.02.2016:

Wenn Strukturdebatten sich um Beteiligungsstrukturen kümmern und Ehrenamt mitgedacht wird, dann können sie Engagement begünstigen.

„Wenn sich die Zukunftsplanungen auf Strukturdebatten beschränken, ist die Ehrenamtsförderung in einer Sackgasse.“

Quelle: These aus dem Dossier Kirche & Zivilgesellschaft

Kommentar von Christian H. vom 06.04.2016:

Es muss Hand in Hand gehen. Ehrenamt ist mehr als Struktur. Aber ohne geht es nicht. Meine Meinung ist, dass in vielen Gremien zuviele Theologen und zuwenige Praktiker mitreden. Entsprechend suboptimal sind dann viele Ansätze, bedingen neue Debatten und bekräftigen die Skeptiker in ihrer Meinung.

Kommentar von Dr. Pranz vom 26.10.2015:

Das Ehrenamt ist kein Spezialthema. Es geht hier um nicht weniger als die Zukunft der Organisation Kirche

„Kirche, die sich wenig um ihre Engagierten kümmert, stellt ihr Licht unter einen Scheffel.“

Quelle: These aus dem Dossier Kirche & Zivilgesellschaft

„Ehrenamt ist gelebte bürgerliche Freiheit. Solches Engagement untermauert ein Verständnis von Demokratie als gesellschaftlicher Selbstorganisation und lässt sich daher nicht instrumentalisieren.“

Quelle: These aus dem Dossier Kirche & Zivilgesellschaft

Kommentar von „Ehrenamt“ stärken, verbessern, neu wahrnehmen (Workshop 28.11.2016 in Worms) vom 14.12.2016:

Was heißt hier: „lässt sich nicht instrumentalisieren“?